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Fahrradtour 2024
Bremen - Berlin (über Rheinsberg)

Dieses Jahr war die Hauptstadt Berlin mein Ziel. Ursprünglich wollte ich nur bis Rheinsberg fahren, um dort unsere Rheinsberger Freunde bei Ihrem Kutterrennen zu besuchen. Dann kam mir aber die Idee, warum nicht noch bis Berlin weiterfahren? Es waren ja nur noch 87 km bis dorthin, was einer Tagesetappe entspricht. Somit habe ich jetzt also auch Berlin mit dem Fahrrad erradelt. Ein tolles Gefühl, wenn man dann vor dem Brandenburger Tor steht.
Bremen-Hamburg
Als erstes stand dann gleich die längste Etappe an, von Bremen nach Hamburg mit 124 km. Das Wetter hat am Anfang super mitgespielt, aber genau vor den Harburger Bergen, fing es dann doch noch an zu regnen. Also rein in die Wetterklamotten und weiter ging es. Das Wetter war für mich im Vorfeld das Thema. Noch nie bin ich so früh zu einer Fahrradtour aufgebrochen. Das lag in diesem Fall daran, dass das Kutterrennen unserer Rheinsberger Freunde, bereits am ersten Mai-Wochenende statt fand. Also musste ich viele warme Sachen einpacken, da es ja gerade morgens noch sehr frisch war.
Gegen 15:00 Uhr (was eine super Zeit war), bin ich dann in Hamburg im Hotel angekommen. Und hier gleich ein Schmunzler: Auf die Frage, wo ich denn mein Fahrrad unterstellen könne, sagte mir der Hotelangestellte, vor dem Haus ist ein Fahrradständer! Aha, dachte ich. Ich soll also mein gutes Fahrrad über Nacht vor dem Hotel abstellen. Und das in Hamburg, wo ja noch nie ein Fahrrad gemopst worden ist. Nachdem ich ein Veto eingelegt hatte, durfte ich mein Fahrrad dann in die Tiefgarage abstellen. Geht doch, warum hat er das nicht gleich angeboten?
Am Abend wollte ich dann in der Umgebung etwas Essen gehen, die Auswahl war aber überschaubar. Ca. 5 Döner-Restaurants standen zu Auswahl. Hamburg ist halt bekannt für seine Vielfalt in der Gastronomie. Nun ja, der Döner-Teller war ja in Ordnung und ich bin satt geworden.
Hamburg-Timmendorfer Strand
Auf die zweite Etappe hatte ich mich sehr gefreut, heute ging es an die Ostsee zum Timmendorfer Strand. Eine Premiere, denn an der Ostsee war ich mit dem Fahrrad auch noch nie, es zieht mich ja bekanntermaßen mehr in die Berge.
Aber bis ich die Ostsee erreichte, musste ich erst noch eine Fahrradpanne überstehen. Kaum dass ich Hamburg verlassen hatte, merkte ich schnell, dass was mit Rad nicht stimmt, irgendwas eierte. Und tatsächlich, es stellte sich heraus, dass eine Speiche am Hinterrad gebrochen war und sich das Rad schon leicht verzogen hatte. So ein Mist, dachte ich. Mal wieder eine Speiche, dass ist mir nicht zum ersten Mal passiert. Also schnell nach der nächsten Fahrradwerkstatt gegoogelt, die ich dann in Lütjensee gefunden habe. Zuerst wollte der Mechaniker micht nicht annehmen, aber nachdem ich auf die Tränendüse gedrückt hatte, ließ er sich erbarmen. Es sollte ca. 1 Stunde dauern, ich bin dann ins nächste Cafe und habe dort noch mal schön gefrühstückt. Das Fahrrad war auch pünktlich fertig und mit 50.- Euro bin ich noch mal gut davon kommen. Weitere Zwischenfälle gab es zum Glück nicht. Ein Highlight war heute noch die Fahrt durch Lübeck, inkl. Fotostop vor dem Holstentor.
Timmendorfer Stand - Schwerin
Das war wohl heute die schwierigste Etappe, da ich den nördlichsten Punkt der Tour erreicht hatte und es jetzt nur noch Richtung Osten ging. Wind war jetzt das vorherschende Thema. Auf der gesammten Tour hatte ich es mit starken Wind zu tun, der überwiegend aus östlichen Richtungen kam. Heute waren es Böen bis zu 70 km/h!
Zunächst ging es aber erst einmal vom Timmendorfer Strand nach Travemünde. Die Strecke an den Steilküsten war echt faszinierend. Ich Travemünde musste ich dann mit der Fähre über die Trave übersetzen. Peinlicherweise bin ich als Schwarzfahrer gefahren, da ich nicht wusste, dass man das Ticket an einem Automaten kaufen musste. Zum Glück war der Kassierer so freundlich und hat ein Auge zugedrückt.
Anschliessend wurde das Gelände dann sehr hügelig und im Zusammenhang mit dem Wind, wurde es jetzt echt anstrengend. Ich war echt froh, als ich dann am Nachmittag Schwerin erreicht hatte. Schwerin hat mir sehr gut gefallen. Eine tolle Altstadt und das berühmte Schweriner Schloss ist echt malerisch.
Schwerin - Plau am See
Heute gibt es nicht so viel zu berichten. Der Ostwind wehte weiter und es ging über hügelige Moränenlandschaften nach Plau am See. Die höchste Erhebung war heute immerhin 100 Meter hoch. Durch das ständige auf und ab waren es heute wieder so um die 300 Höhenmeter insgesamt. Also nichts mit Flachland, das könnte auch eine Etappe im Mittelgebirge sein. Mit Plau am See steht heute wieder eine Premiere für mich an, es ist heute das erste Mal, dass ich an der Mecklenburgischen Seenplatte bin. Plau am See ist sehr touristisch und etwas überlaufen. Die Landschaft ist wunderschön, aber die Stadt hat mir nicht so gut gefallen.
Plau am See - Waren/Müritz
Mit 47 km war es heute die kürzeste Etappe auf der ganzen Tour. Aber da ich auch gerne in Waren Station machen wollte, ging es halt nicht anders. Und eine kurze Etappe ist ja auch mal ganz schön zur Abwechslung. Somit war ich heute schon um 12:00 Uhr am Zielort, wo ich zum Glück schon im Hotel einchecken konnte. Somit blieb mir viel Zeit, den Ort anzuschauen. Und Waren hat mir sehr gut gefallen, ein wunderschöner Ort. Natürich auch total überlaufen, aber dafür ist der Ort größer als Plau am See und es verteilt sich etwas mehr. Der Blick auf die Müritz ist traumhaft und die Altstadt ist sehr sehenswert.
Waren/Müritz - Rheinsberg
So, heute sehe ich dann unsere Freunde aus Rheinsberg. Dazu kommen auch meine Frau, ihre Schwester mit Partner, sowie Jenny und Malte nach Rheinsberg. Wir fahren traditionell oft zum Kutterrennen nach Rheinsberg. Früher haben wir dort auch mitgerudert, jetzt sind wir allerdings nicht mehr genug, um eine Mannschaft für das Rennen zu melden.
Die heutige Etappe war wieder sehr schön, da es häufig an der Müritz entlang ging. Überall Seen und Kanäle, das ist schon sehr abwechslungsreich. Mit Rheinsberg habe ich heute auch das Bundesland Brandenburg erreicht.
Rheinsberg - Berlin
Nach einem sehr schönen Wochenende inkl. Kutterpullen (Ausflug), ging es heute auf die letzte Etappe nach Berlin. Leider hat es heute immer wieder mal geregnet, aber zum Glück war es kein Dauerregen. Das erste Teilstück ging über einen gut ausgebauten Fahrradweg durch den Wald. Das schönste Zwischenziel war heute Oranienburg mit dem bekannten und sehenswerten Schloss. Nach ca. 60 km hatte ich dann die Stadtgrenze zu Berlin erreicht, musste aber noch etwas über 20 km bis zum Brandenburger Tor fahren. Als ich dann davor stand, war die Freude natürlich groß. Es gibt definitiv schlechtere Selfis, als mit dem Fahrrad vor dem Brandenburger Tor, grins.
Eine sehr schöne und abwechslungsreiche Fahrradtour ist somit zuende gegangen. Es war auch ohne die ganz großen "Erhebungen" eine spannende und auch wegen dem starken Wind eine sehr anspruchsvolle Tour.
Euer Rainer