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Freitag, 24.02.12


Nach einer erholsamen Nacht, habe ich mich gegen 6:00 Uhr (bin ja Frühaufsteher),für das Frühstück fit gemacht. Kein Problem in dem kleinen aber doch einigermassen komfortablen Bad mit Dusche.

 

Beim Frühstück musste ich wieder die Bordkarte vorzeigen, konnte mir aber einen Platz frei aussuchen. Was soll ich sagen, ich war um 7:00 Uhr der ERSTE im Restaurant. Und das bei bis zu 2700 Passagieren an Bord! Ich habe mir einen schönen Platz am Fenster ausgesucht und habe in aller Ruhe das Frühstück genossen. Es gab Aufbackbrötchen (keine Croissants), Rührei, Speck, Klopse und alles was sonst so zum Frühstück dazu gehört. Allerdings fehlte mir persönlich der Lachs, den es am Abend zuvor noch in diversen Ausführungen gab. Auch Käse in Aufschnittform gab es nur als Gouda. Für mich war das völlig okay. Für den Kaffe gab es auch höchsten drei Sterne, da habe ich schon besseren aus der Maschine getrunken. Trotzdem will ich mich nicht beschweren, alles in allem ein sehr gutes Frühstücksbuffet.


Draussen konnte man schon das norwegische Festland sehen, d.h. wir haben den Oslo-Fjord erreicht! Nun beginnt landschaftlich gesehen der schönste Teil der Fahrt, zumindest war das meine Meinung. Die Fahrt durch den Oslo-Fjord dauert ca. 2,5 Stunden und endet in Oslo. An einigen Stellen wurde der Fjord sehr schmall, an einer Passage waren es höchstens noch 100 Meter (das entspricht ungefähr drei Color-Fantasy Schiffe nebeneinander). Die Hügel wurden langsam höher und es ergaben sich viele tolle Motive. Immer wieder zweigten kleine Fjorde ab und wir fuhren an diversen Inseln vorbei. Nach einer Rechtskurve konnte man dann in der Ferne schon die norwegische Hauptstadt erkennen. Oberhalb von Oslo, konnte man gut die Skisprungschanze am Holmenkollen erkennen. Der Holmenkollen ist das berühmte Skigebiet in Oslo. Der ein oder andere kennt es vielleicht auch vom Biathlon her.


Das Anlegemanöver war schnell erledigt, von Bord zu kommen für den Landgang dauerte umso länger. Da es nur einen Ein- bzw. Ausgang gibt, war das Gedränge natürlich gross. Hier hat man dann schon die erste halbe Stunde für den Landgang verloren. Insgesamt liegt das Schiff 4 Stunden in Oslo. Die Innenstadt liegt ca. 1,5 km vom Anleger entfernt, so dass einem ca. 2,5 Stunden für eine Stadtbesichtigung zur Vergügung stehen. Da ich ausser meinen Fahrrad-Navi keinen Plan mit hatte, bin ich relativ planlos losgezogen. Die vorher versprochenen Hinweisschilder habe ich nicht gefunden. Es gab nur direkt am Terminal ein Schild, das zumindest die grobe Richtung vorgegeben hat! Dank meines Navi´s habe ich dann die City aber doch gefunden. Oslo ist schön - nicht überragend, aber trotzdem schön. Es gibt viele schöne Häuser und Bauwerke in Oslo, aber die typischen norwegischen Holzhäuser wie in Bergen, findet man hier nicht - zumindest nicht in der direkten Innenstadt. Wer genug Zeit hat, sollte sich noch die Festung von Oslo anschauen. Diese ist z.T. noch sehr gut erhalten und bietet eine schöne Aussicht auf den Oslo-Fjord. Auch das Gebiet um den alten Hafen ist sehr schön. Hier gibt es am Pier diverse Cafe´s und Einkaufsmöglichkeiten.


Gegen 12:30 bin ich dann wieder zurück in Richtung Fährhafen. Am Terminal herrschte bereits ein buntes treiben, aber die neuen norwegischen Passagieren dürfen genau wie ich in Kiel, erst um 13:15 Uhr an Bord gehen. Als Landgänger durfte ich aber schon an Bord gehen. Dafür gab es einen kleinen Nebeneingang, wo man durchgelassen wurde. Ich muss noch erwähnen, dass man unbedingt die Bordkarte und einen Pass mitnehmen muss, wenn man das Schiff in Oslo verlässt. Ohne Bordkarte kommt man gar nicht erst aus dem Terminal. Eine Passkontrolle wird nur stichprobenhaft gemacht. Ich war diesmal nicht dran ...

Zurück an Bord, habe ich mich erst mal auf´s Bett gehauen und die Glotze angemacht. Aber pünktlich zum Auslaufen war ich natürlich wieder oben auf dem Oberdeck. Nun geht es wieder zurück durch den Oslo-Fjord in Richtung offene See.


Auf der Passage durch den Fjord, habe ich mich in die Metropolitin Bar gepflanzt und meine obligatorische Kaltschale eingenommen. Zur Erinnerung: Die Metropolition Bar ist die Bar, mit dem grossen Ausblick zum Heck des Schiffes hinaus. Hier habe ich, natürlich wieder bei Live-Klavieruntermalung, den Ausblick auf das dahinschwindende Oslo genossen.



Bevor ich mich wieder in die Koje gehauen habe, bin ich noch mal über Promenade geschlendert. Der Wellengang hat mittlerweile deutlich zugenommen. Das liegt vorallen daran, dass wir jetzt die offene See, das sogenannte „Skagerak“, erreicht haben. Dazu wehte natürlich auch noch ein kräftiger Wind. Er war sogar so stark, dass man sich nur noch mit Mühe draussen aufhalten konnte. Das Showprogramm musste auch verschoben werden, biss wir wieder in seichtere Gewässer fahren würden.


Über das heutige Abendbuffet muss ich nichts hinzufügen, es entsprach dem des Vorabends. Leider keine Variationen, aber bei einer zweitägigen Fahrt stört mich das nicht.


In der (verspäteten) Abendshow, wurden heute Ausschnitte aus diversen Musicals gezeigt. Die Darbietung fand ich sehr ansprechend, auch die gesanglichen Einlagen überzeugten!


Um den Abend zu beschliessen, bin ich dann noch in die Observation-Bar gezogen.

Hier spielte so eine Art Tanztee-Kapelle. Und hier mein Warnhinweis: Man sollte beachten, wenn man sich alleine beim Tanztee an einen Tisch hinsetzt, dass man zum Tanz aufgefordert wird!!! Ich wusste gar nicht wie mir geschieht, als sich plötzlich aus heiteren Himmel eine, wie soll ich sagen, etwas nicht meinem Alter entsprechende weibliche Person (siehe Foto) näherte! Und dann sprach mich diese Person auch noch an: Do you want to dance with me (oder so ähnlich)? Erst musste ich nach Luft ringen um der Dame dann mitzuteilen, dass ich nicht tanzen möchte. Sie war sehr resolut und ich musste mich schon ganz schön ins Zeug legen, um sie abzuwimmeln. Irgendwann hat sie dann von mir abgelassen und hat sich einen Opa geangelt. Puh, das war knapp, aber ich bin wieder um eine Erfahrung reicher! Setzte dich niemals beim Tanztee in die Nähe der Tanzfläche. Am besten man bleibt der Bar ganz fern ...


Danach habe ich dann wieder Feierabend gemacht.


Samstag, 25.02.12


Ich bin wieder als einer der ersten zum Frühstück gegangen. Auch hier alles wie gehabt, keine besonderen Veränderungen zum Vortag! Bis Kiel sind es jetzt noch ca. 2,5 Stunden, aber erst mal passieren wir die dänische Insel Langeland. Nach dem Frühstück bin ich noch mal in den Shop und kaufe für meine Frau als Mitbringsel ein Elchkissen. Meine Frau steht auf alle Arten von Elche. Sie kann sogar einen Elch imitieren, aber ich schweife ab.

Von meinen 400 Kronen (ca. 61.- Euro), bleiben noch ca. 10 Kronen über. Wie gesagt, das Preisniveau ist für uns Deutsche doch etwas höher anzusiedeln.


Nach dem Elchkauf habe ich dann schnell meinen Trolli gepackt und bin raus an die Reeling! Es ging ja jetzt in die Kieler Förde, wo es wieder was zu sehen gab.

Und nach einer Stunde hatten wir dann auch die Innenstadt von Kiel wieder erreicht. Dann noch kurz rückwärts einparken und die Minikreuzfahrt war zuende!


Fazit: Wer einmal Kreuzfahrtluft in einer angemessenen Umgebung schnuppern möchte, ist hier bestens aufgehoben. Die Ausstattung ist meiner Meinung nach teilweise höherwertig, als auf den AIDA Schiffen. Das Essen an Bord ist sehr gut und völlig ausreichend. Die Kabinen sind mit 10,5 m² zwar klein, aber trotzdem sehr gut eingerichtet. Für zwei Nächte langt das allemal. Auch das Unterhaltungsprogramm hat mir sehr gut gefallen. Na ja, die ABBA Imitation war zwar nicht so der Brüller, aber trotzdem war es eine schöne Atmosphäre im Theater.


Was mir aber am besten gefallen hat, ist  das Schiff selbst. Die Color-Fantasy ist ein faszinierendes Schiff. Das es sich hier um ein Fährschiff handelt, bemerkt man nur am Rande. Hier findet man alle Einrichtungen, die es auch in richtigen Kreuzfahrtschiffen gibt, bis auf ein Ausnahme:Es fehlten die Ruhezonenen, wo man sich einfach mal ohne etwas trinken zu müssen, entspannen kann! Diesen Punkt konnte ich aber relativ gut verschmerzen.


Ich würde diese Fahrt auf jeden Fall wieder machen. Im Februar sind die Preise auch relativ günstig. Anders sieht es da im Frühjahr und Sommer aus! Da darf man dann gerne mal 100.- Euro drauf legen.


Ich freue mich bereits auf die nächste Fahrt mit der Color-Line!


Rainer Wohltmann

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